Kreisverband Rottal-Inn

Bezirkstagswahl: Dr. Thomas Pröckl (CSU) holt erneut das Direktmandat – Freie Wähler auf Platz zwei

CSU Rottal-Inn

„Bin sehr zufrieden mit Ergebnis“

Pfarrkirchen. Wie bereits bei der Landtagswahl hat die CSU auch bei der Bezirkstagswahl im Landkreis kräftig Federn lassen müssen. Dr. Thomas Pröckl konnte zwar sein Direktmandat verteidigen, verlor aber im Vergleich zu 2013 knapp neun Prozent. Auch bei den Zweitstimmen schnitten die Christsozialen schlechter ab. Nur noch 42,71 Prozent der Wähler machten bei der CSU ihr Kreuzchen. Das sind ebenfalls zehn Prozent weniger.

„Habe deutliche Verluste der CSU erwartet“

„Ich habe die deutlichen Verluste der CSU erwartet“, so Dr. Thomas Pröckl gegenüber der PNP. „Daher bin ich in Anbetracht der 37 Prozent, die die CSU auf Landesebene bekommen hat, trotzdem sehr zufrieden mit meinem Ergebnis von 42,6 Prozent. Damit habe ich nach den vorläufigen Zahlen das beste Erststimmenergebnis aller Kandidaten im Bezirk Niederbayern erzielt.“ Warum die CSU verloren hat? Der Wahlkampf sei sehr stark von der Bundespolitik geprägt gewesen. Außerdem habe man eine andere Konstellation wie vor fünf Jahren, da es mit der AfD eine zusätzliche Partei im Wettbewerb um Stimmen gebe. „Hinzu kommt, dass die Bezirkstagswahl immer im Schatten der Landtagswahl steht“, weiß Pröckl aus Erfahrung. Daher sei es im Wahlkampf immer schwierig, Themen zu setzen, die den Bezirk betreffen.

Zweitstärkste Kraft wurden wie bei der Landtagswahl die Freien Wähler. „Ich freue mich sehr über das Ergebnis“, meinte Monika Matzker, die zum ersten Mal kandidiert und 13,6 Prozent der Erststimmen geholt hatte. Bei den Zweitstimmen verbuchte die FW 13,82 Prozent. Nach dem guten Abschneiden bei der Landtagswahl hatte die Eggenfeldenerin mit einem guten Resultat geliebäugelt. Beim Wahlkampf habe sie festgestellt, dass viele Bürger nicht wissen, welche Aufgaben der Bezirk überhaupt hat. „Im Fokus der Wähler stand hauptsächlich die Landtagswahl.“ Auf dem dritten Platz landete wie bei der Landtagswahl die AfD. Bei den Zweitstimmen holte sie 11,24 Prozent, bei den Erststimmen 11,67 Prozent. „Da wir zum ersten Mal angetreten sind, finde ich unser Ergebnis gut“, so Direktkandidat Christian Gruber. Jedoch habe man gehofft, dass man auf 15 Prozent plus x komme. Freude pur dagegen bei den Grünen: „Wir sind total glücklich und zufrieden mit dem Ausgang“, sagt Direktkandidatin Mia Goller. Vor fünf Jahren hatte sie 7,25 Prozent erreicht, jetzt waren es 9,99 Prozent.

Bei den Zweitstimmen gewannen die Grünen sogar gut fünf Prozent hinzu und kamen auf 10,12 Prozent. Für die Falkenbergerin wird es jetzt aber noch einmal spannend. „Ich sitze auf Kohlen, ob ich den Sprung in den Bezirkstag schaffe.“ Sepp Rettenbeck von der ÖDP konnte nicht an sein Ergebnis von 2008 anknüpfen. Damals hatte er 9,11 Prozent der Stimmen geholt, heuer waren es nur 6,71 Prozent. Bei den Zweitstimmen kam die Partei auf 5,2 Prozent.

Benjamin Lettl spricht von einem „Desaster“

Von einem „Desaster“ spricht SPD-Direktkandidat Benjamin Lettl. Der Eggenfeldener hatte bereits vor fünf Jahren kandidiert und damals 10,39 Prozent erreicht. Jetzt sackte er auf 5,95 Prozent ab. Das gleiche Bild bei den Zweitstimmen. Hier ging die Talfahrt von 11,68 auf 5,65 Prozent. Ein Grund für das schlechte Abschneiden sei, dass selbst bei einer Bezirkstagswahl die Bundespolitik dominiert habe. Besonders enttäuscht ist der Stadtrat vom Ergebnis in seiner Heimatstadt. Dort habe er nicht einmal zehn Prozent erreicht und liege an fünfter Stelle noch hinter der AfD. Für die FDP hatte erneut Josef König kandidiert und 3,5 Prozent der Erst- und 3,67 Prozent der Zweitstimmen geholt.