Kreisverband Rottal-Inn

Martin Wagle spricht mit der PNP bei einer Mountainbike-Tour über seine neue Aufgabe als Landtagsabgeordneter

CSU Rottal-Inn

Mit Ruhe und Ausdauer zum Ziel

Pfarrkirchen. So ruhig und gelassen, wie Martin Wagle als CSU-Landtagskandidat seinen Wahlkampf geführt hat, so ruhig und gelassen tritt er auch in die Pedale, als es den steilen Berg bei Kelchham hinauf in Richtung Gstockert geht. Die PNP hat den 52-jährigen CSU-Politiker auf einer 45 Kilometer langen Mountainbike-Tour durch das Rottaler Hügelland begleitet und mit ihm über seine neue Aufgabe als Landtagsabgeordneter gesprochen. „Radlfahren ist für mich die beste Art abzuschalten und den Kopf frei zu bekommen“, erzählt der Pfarrkirchner, während es einen Anstieg hinauf geht. Wo andere Biker schon mächtig ins Schnaufen kommen, hört es sich bei dem 52-Jährigen an, als würde er vom komfortablem Bürostuhl aus ein Interview geben. Kein Wunder. Martin Wagle ist topfit. Er sitzt jedes Jahr etwa 2000 Kilometer im Sattel. Bereits sieben Mal hat er mit dem Mountainbike die Alpen überquert. Und diese Touren haben es in sich: 13 000 Höhenmeter auf einer Distanz von 500 Kilometer gilt es zu überwinden.

„Man muss sich in den fünf bis sechs Tagen seine Kräfte schon einteilen. Man braucht einen Plan, um diese Tour zu schaffen“, betont Wagle und zieht Parallelen zur Politik. „Auch bei unserem Wahlkampf hatten wir eine Strategie. Man muss jederzeit auf Veränderungen reagieren können.“ Während es in den Bergen das schlechte Wetter ist, das die Radler aus der Spur bringen kann, waren es vor der Landtagswahl die schlechten Umfragewerte der CSU, die für mächtig Gegenwind sorgten. „Wir haben uns aber nicht aus der Ruhe bringen lassen und in den Gesprächen mit den Bürgern verdeutlicht, dass es nicht um Bundespolitik, sondern um die Zukunft in Bayern geht.“ Wenn Martin Wagle von „wir“ spricht, meint er Monika Haderer, Christine Moser und Dr. Thomas Pröckl, mit denen er den Wahlkampf bestritten hat. „Wir waren eine tolle Mannschaft“, betont er. Auch bei einer Alpenüberquerung gehe es darum, diese Strapazen als Team zu bewältigen.

2. Bürgermeister wird er bleiben

Wenn am Montag, 5. November, der Landtag zu seiner konstituierenden Sitzung zusammentritt, wird Martin Wagle das erste Mal im Plenum Platz nehmen. „Ich freue mich schon sehr darauf“, sagt er mit einem Strahlen. Seine CSU-Kollegen hat er bereits bei mehreren Fraktionssitzungen kennen gelernt. Die Besprechungen, in denen es unter anderem über die Koalitionsverhandlungen ging, seien „unaufgeregt und interessant“ gewesen. Überhaupt seien die neuen Abgeordneten gut aufgenommen worden. „Der Ministerpräsident Markus Söder ist sehr aufgeschlossen“, habe er die Erfahrung gemacht. Bei einem Treffen habe er genau wissen wollen, was los ist und wo der Schuh drückt. Seinen Betrieb wird der Gärtnermeister weiterführen. „Ich habe viele langjährige Mitarbeiter, auf die ich mich verlassen kann. Außerdem ist meine Schwester auch noch im Geschäft.“ Auch 2. Bürgermeister von Pfarrkirchen will er bleiben. „Ich komme aus der Kommunalpolitik und will weiterhin den Kontakt zu den Bürgern halten.“ Wenn Wagle auf sein Rad steigt, geht es ihm nicht nur um Fitness. Bei einem Bankerl zwischen Kirchberg und Schwertling legt er eine kurze Pause ein. „Hier sitze ich öfter und genieße die Aussicht.“ Beim Blick in die niederbayerische Toskana kommt er ins Schwärmen. „Unser Landkreis ist so lebenswert.“ Daher habe er als Abgeordneter das Ziel, die Region weiter zu stärken.

Der Ausbau der Hochschule spielt in diesem Punkt für ihn eine ganz wichtige Rolle. „Dadurch erhoffe ich mir, dass sich neue Betriebe in der Region ansiedeln.“ Auch die jungen Leute sollen vor Ort attraktive Arbeitgeber finden und so in der Region bleiben. Dazu gehöre auch der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs. Starker Gegenwind macht die Heimfahrt von Bad Birnbach nach Pfarrkirchen nicht gerade zum Kinderspiel. „Den kenn ich schon“, meint Wagle schmunzelnd. Der blies ihm auch am Wahlsonntag ins Gesicht, als er am Nachmittag eine Runde drehte, um sich die Zeit des Wartens zu verkürzen. Während andere Landtagskandidaten ganz schön zerzaust aus dem Wahlabend gingen, konnte Martin Wagle sehr zufrieden sein mit seinem Ergebnis. Von den 91 Direktkandidaten landete er mit 44,3 Prozent der Erststimmen auf Platz elf.