Kreisverband Rottal-Inn

Staatssekretär Gerhard Eck Hauptredner bei der Wachsmarktkundgebung der CSU – Hilfe beim Radwegbau zugesichert

CSU Rottal-Inn

Plädoyer für den Wert der Demokratie

Tann. Die eigenen Reihen auf den Kommunalwahlkampf eingeschworen hat die CSU bei ihrer Wachsmarkt-Kundgebung im Wirtshaus Grainer-Bräu. Obwohl kein Minister und schon gar kein Ministerpräsident als Hauptredner angekündigt war, gab es im Saal nur wenige freie Plätze. MdL Gerhard Eck fand sich diesmal ein. Sein Heimatwahlkreis ist Schweinfurt, seit 1998 sitzt er im Landtag, seit 2009 ist er Staatssekretär im Innenministerium und vor wenigen Tagen voll-endete er sein 60. Lebensjahr. MdL Martin Wagle nannte ihn einen „Abräumer für schwierige Themen im Ministerium“. Und er habe schon viel Unterstützung für den Landkreis Rottal-Inn geleistet. Bevor Eck die Bühne betrat, war es an Wolfgang Schmid, ein paar Worte als CSU-Ortsvorsitzender und Tanner Bürgermeisterkandidat zu sprechen. An Eck trug er die Bitte heran, sich für den stockenden Radwegebau nach Untertürken einzusetzen.

Der Staatssekretär verteilte in seiner etwa 40-minütigen Rede viel Lob an die örtliche Polit-Prominenz, so an seine frühere Abgeordneten-Kollegin Reserl Sem oder Martin Wagle, den er als „verlässlichen Freund aus dem Umweltausschuss“ bezeichnete. Nicht zu vergessen den Georg „Schorsch“ Riedl als früheren Pfarrkirchener Bürgermeister und jetzigen Koordinator des European Campus in der Kreisstadt für dessen mutige Entscheidungen.

Verständnis für die Belange der Bauern

Zuvor schon, als man sich in Richtung Geflügelausstellung bewegte, war Eck mit einigen demonstrierenden Landwirten ins Gespräch gekommen. Er sagte ihnen, es sei wichtig, dass sie für ihre berechtigten Forderungen so offensiv eintreten. Die Staatsregierung werde alles tun, um sie zu unterstützen. Dagegen gab es durchaus auch Widerworte. Unter anderem meinte ein Landwirt, man solle die Bauern nicht einfach mit Geld abspeisen und dadurch zu Almosen-Empfängern machen. Während seiner Rede hatte Eck andere Themen, bei denen er aus Zeitgründen nicht in die Tiefe gehen konnte. Es waren einfache Botschaften, die er in den Raum warf und die bisweilen mit lautem Beifall quittiert wurden – etwa als er eine Lanze für das Ehrenamt brach. Man solle auch nicht immer nur jammern und alles kritisieren, sagte er, denn: „Uns geht’s doch gut.“ Und die Politik in diesem Lande sei allemal besser als ihr Ruf. Insbesondere den Wert der Demokratie gelte es zu schätzen. Der Kommunismus mit seinem Versprechen „alle Menschen sind gleich“ habe jedenfalls nicht funktioniert. Sorge mache ihm der Rückgang der demokratischen Parteien allgemein. Sogar etwas Mitleid für die SPD war aus Ecks Worten herauszuhören. Der AfD erteilte er eine klare Absage.

Dann machte sich der Redner stark für eine Bildungs- und Innovationsoffensive. Bayern müsse mobil und flexibel sein, dürfe technische Entwicklungen wie den 5G-Standard nicht verschlafen. Eck ist für den Ausbau von Straßen und gegen eine Flächenbegrenzung der Kommunen. Unter Beifall versprach er, sich für den geplanten Radweg einzusetzen und bat den Landrat, hierfür einen runden Tisch zu bilden. „Danach werden wir das Projekt zeitnah entwickeln.“ Beim Thema Asyl vertrat er die CSU-Linie: Wer Schutz braucht, dem wird geholfen; wer sich nicht an Recht und Ordnung hält, verdient kein Mitleid. Er erinnerte auch an den kontinuierlichen Ausbau der bayerischen Polizei mit der Besetzung durch Spezialisten, etwa für die Bekämpfung von Cyber-Kriminalität. Zum Schluss der Rede gab es das obligatorische Loblied auf Bayern, wo man in vielen Bereichen führend sei. Das alles habe man der CSU zu verdanken. Abschließend erhielt Gerhard Eck als Geschenk ein Wachsstöckl von Martin Wagle und einen Landkreis-Honig von Landrat Michael Fahmüller.

„Landkreis ist gut aufgestellt.“

Dieser hatte zu Beginn der Kundgebung sein Grußwort zu einer Wahlrede erweitert und dabei Themen aus dem Landkreis wie den autonomen Bus in Bad Birnbach, das Europareservat Unterer Inn, die Hochschule in Pfarrkirchen, den Bau einer neuen Berufsschule, die Krankenhäuser oder die ärztliche Versorgung auf dem Land angesprochen. Fahmüller dankte der Regierung für die großzügigen Zuschüsse nach der Flutkatastrophe. „Ohne sie wären wir zum Armenhaus Bayerns geworden.“ Mit der Erkenntnis „Der Landkreis ist gut aufgestellt“ beendete Fahmüller seine Ausführungen. Unter den Gästen der Kundgebung waren viele Kreistagskandidaten, Bürgermeister, politische Zaungäste und die komplette CSU-Spitze des Landkreises. Für die musikalische Unterhaltung sorgte „Wastl“ Wiedemann.