Kreisverband Rottal-Inn

Wichtiges Beispiel in der Bildungslandschaft – Kultusminister spricht beim Neujahrsempfang der Kreis-CSU

CSU Rottal-Inn

Spaenle setzt stark auf Europa-Hochschule

Bad Birnbach. Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle hat beim Neujahrsempfang des CSU-Kreisverbandes im Artrium ein klares Bekenntnis zur Europa-Hochschule Rottal-Inn in Pfarrkirchen abgelegt. „Die Bildung muss zu den Menschen, nicht umgekehrt“, lautete seine Botschaft. Den European Campus in Pfarrkirchen lobte Spaenle besonders. „Hier zeichnet sich ein großer Erfolg ab“, so der Minister. Er hob hervor, dass „über die Grenzen geschaut wird“. Zudem betonte er die enorme regionale und strukturpolitische Wirkung. „Wir hoffen sehr, dass diese Erfolgsgeschichte bayernweit greift denn die Europa-Hochschule ist ein wichtiges Beispiel, das so in der Republik noch nicht existiert. Das ist dem Freistaat wert und teuer.“ 

Themen: Bildung, Flut und Flüchtlingskrise

Ein guter Teil von Spaenles Ausführungen war natürlich der Bildung vorbehalten. 1,6 Millionen Schüler, ein Etat von 11 Milliarden Euro – Bildung sei ein zentrales Thema im Freistaat, so der Minister. Er plädierte für die Erhaltung der Grundschulen, die ein Indikator für die Zukunftsfähigkeit einer Region seien. Die Mittelschule sei mit rund 1000 Standorten jene weiterführende Schule, die am nächsten bei den Menschen ist. „Deswegen haben wir die Hauptschule nicht zugesperrt, sondern sie weiterentwickelt“, betonte er. Immerhin 35 Prozent aller mittleren Schulabschlüsse kämen aus dieser Schulart. Auch die Realschule öffne Wege erfolgreich in alle Richtungen. Lob hatte Spaenle für die großen Anstrengungen der drei Rottaler Gymnasien im Gepäck, die noch attraktiver werden wollen. Jetzt gehe es darum, die bayerischen Gymnasien fit für die Zukunft zu machen.Seine Rede hatte der Minister aber mit einem Rückblick auf die Jahrtausendflut, die er als „Heimsuchung“ bezeichnete, begonnen. Immer wieder kam er auf die großen Leistungen der Bevölkerung nach der Flut, aber auch bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise zurück.„Deutschland ist nicht unverletzlich“, sagte er mit Blick auf die Terrorakte des vergangenen Jahres. Freiheit herstellen durch Sicherheit – das sei Kernaufgabe des Staates. Spaenle griff drei Punkte aus der christlichen Soziallehre auf: Personalität, Solidarität und Subsidiarität. Personalität ordnete er den ehrenamtlichen Helfern, aber auch dem öffentlichen Dienst zu. „Sie haben nach dem ersten Grundprinzip gehandelt, nämlich den Menschen so annehmen, wie er ist“, sagte er. Solidarität sei nichts anderes als Integration. Auch das habe hier längst begonnen. Mit Blick auf die oft fehlende Ausbildung von Migranten mahnte Spaenle zur Geduld. Subsidiarität schließlich sei die Hilfe zur Selbsthilfe. Integrationsfähigkeit müsse umsetzbar sein. Nach dem Versagen der Völkergemeinschaft müsse man die Menschen in die Lage versetzen, später ihre Heimat wieder aufzubauen.  

Empfang durch Hoheiten

Begrüßt worden war der Minister vom Bad Birnbacher Prinzenpaar Julia II. und Stefan II. und dem Faschingsbräunl. Die Rottaler Mostkönigin Johanna I. empfing ihn mit einem Glas heißen Rottaler Biomost. Nach dem launigen Prolog des Prinzenpaares unterstrich die CSU-Kreisvorsitzende, MdL Reserl Sem, wie wichtig das Hochschulthema aus ihrer Sicht ist. Große Bedeutung schrieb sie aber auch allem zu, was rund um die Rottal Terme mit dem Programm „AGES – Aktiv gegen Erschöpfung und Stress“ passiert.„Viele Bürger im Landkreis Rottal-Inn haben für das neue Jahr vor allem einen Wunsch: Sie wollen nach der Jahrtausendflut zurück in ihre Wohnungen und Häuser und sie wollen zurück in die Normalität“, sagte Landrat Michael Fahmüller. „Leider ist es so, dass sich dieser Wunsch für nicht wenige dieser Menschen nicht so schnell erfüllen wird, wie es eigentlich notwendig wäre.“ Der Landreis aber werde alles tun, um zu helfen, versichert er. Zudem seien noch immer viele Ehrenamtliche Helfer unermüdlich im Einsatz. Diesen sprach der Landrat großen Dank aus. Musikalisch umrahmt wurde der Empfang, bei dem sich Spaenle auch ins Goldene Buch der Marktgemeinde eintrug, von der Bad Birnbacher Big Band unter Leitung Ferdinand Meixners.