Kreisverband Rottal-Inn

Ministerin Ilse Aigner im Gespräch mit Unternehmern – European Campus „Einrichtung mit großer Zukunft“

CSU Rottal-Inn

"Ihr seid das Rückgrat der Wirtschaft"

Pfarrkirchen. Es war ein Termin, um den Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner gebeten hatte und der auf große Resonanz stieß. Im neuen Küchenfachmarkt von Weko in Pfarrkirchen traf sich die Politikerin mit Unternehmerinnen und Unternehmern aus dem Landkreis Rottal-Inn, um sich über aktuelle Anliegen vor allem des Mittelstandes zu informieren. Denn der hat für Aigner besondere Bedeutung: „Ihr seid das Rückgrat unserer Wirtschaft“, bescheinigte sie den Vertretern der klein- und mittelständischen Unternehmen.

Und tatsächlich wurde es eine gar nicht formelle Gesprächsrunde: Irmi und Bernd Weber erwiesen sich als perfekte Gastgeber, das Küchenteam zauberte bodenständige Küche aus regionalen Produkten und Ilse Aigner musste eine ganze Reihe von Fragen beantworten.

Diskussion um Einkaufssonntage

Eines der ersten Anliegen richtete Unternehmer Bernd Weber selbst an die Ministerin. Er hakte ein in die Diskussion um die Anzahl verkaufsoffener Sonntage und unterstrich, dass es angesichts der steigenden Bedeutung des Internet-Handels sicher der falsche Weg sei, die Attraktivität des Einzelhandels vor Ort noch weiter zu schmälern. Die Einkaufssonntage seien vor allem wichtig, um auswärtige Kunden anzuziehen, die während der Woche nicht kämen. „Wir wollen es nicht machen wie in Berlin, wo es zehn offene Sonntage und Ladensöffnunsgzeiten bis in die Nacht gibt. Aber Einschnitte in das bisherige System sind auch der falsche Weg“, stellte Weber klar.

Ilse Aigner machte deutlich, dass auch sie gegen eine Überbürokratisierung in dieser Frage sei. Sie wäre persönlich dafür, die bisherige Zahl der offenen Sonntage zu belassen und sogar von der Ankoppelung beispielsweise an Märkte abzurücken. Sie sicherte zu, in diesem Sinne auch mit ihren Fraktionskollegen zu sprechen: „Leider gibt es hier eben auch ganz andere Auffassungen“.Ein brisantes Thema brachte Eva Ackermann von HDG Bavaria in Massing auf den Tisch. Sie lobte zwar das „10 000-Häuser-Programm“ der Staatsregierung, kritisierte aber, dass es sich viel zu wenig an der Nutzung nachwachsender Rohstoffe ausrichte. „Wenn die Gasversorger bei uns kilometerweise Rohre verlegen, dann kann man die Energie aus nachwachsenden Rohstoffen hier für die nächsten 30 Jahre vergessen“. Aigner konnte hier Positives vermelden. Sie habe initiiert, Förderrichtlinien dahingehend zu gestalten, dass die Verwendung regenerativer Energien besser gestellt sei als fossile Ressourcen.Einen breiten Raum nahm auch die Situation nach der Flut im Landkreis ein.

Landtagsabgeordnete Reserl Sem machte deutlich, dass die Förderungen durch den Freistaat bundesweit einzigartig seien. Staatsregierung und Landtag hätten große Verantwortung gezeigt und auch schnell reagiert. Umso unverständlicher sei es, wenn jetzt dringend notwendige Maßnahmen daran scheitern, dass einige Grundstückseigentümer eine konstruktive Zusammenarbeit verweigern würden.

Landrat Michael Fahmüller beschrieb den aktuellen Stand der Fluthilfe. Er lobte die gute Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsministerium und bedankte sich ausdrücklich bei Ilse Aigner für ihre Unterstützung. „Viele Menschen sind noch gar nicht richtig in der Lage, das, was passiert ist, zu verarbeiten, da braucht es sicher noch Geduld. Wir werden aber weiter helfen, wo immer das möglich ist“, versicherte der Landrat. Abgerundet wurde der Besuch der Ministerin bei einem Rundgang durch den „European Campus“ in Pfarrkirchen. Ilse Aigner lobte, was hier geschaffen worden sei, als „Einrichtung mit großer Zukunft“.