Ortsverband CSU-Bachgau

Pflaumheimer Umgehung nimmt nächste Hürde

Pflaumheimer Umgehung nimmt nächste Hürde

Kreis Aschaffenburg. (thro). Die geplante Pflaumheimer Ortsumgehung wird nach derzeitigem Stand rund 41 Millionen Euro kosten. Das Bekanntwerden dieser Summe sorgte am Montag im Bau- und im Kreisausschuss für eine teils grundsätzliche Diskussion. Politiker der Grünen stellten das komplette Projekt in Frage. Am Ende beschlossen beide Gremien bei jeweils zwei Gegenstimmen der Grünen, den Bau der Straße zu empfehlen. Das letzte Wort hat nun der Aschaffenburger Kreistag am 30. November, dessen Zustimmung jetzt als gesichert gilt. Die geplante Pflaumheimer Ortsentlastungsstraße ist rund 4,3 Kilometer lang und verläuft im Westen des Großostheimer Ortsteils. Roland Vornberger vom Planungsbüro Obermeyer, das für den Landkreis Aschaffenburg den Straßenbau plant, erläuterte, dass auf diese Weise 11.000 der derzeit 15.000 Fahrzeuge von der besonders stark befahrenen Rathausstraße verlagert werden könnten. Das Verfahren dauert bereits Jahrzehnte. Am 18. Juni wurde der Planfeststellungsbeschluss durch die Regierung von Unterfranken erlassen, durch den der Landkreis Baurecht erhält. Bevor die ersten Bagger anrollen können, wird es noch einige Zeit dauern, wie Thomas Frieß von der Kreisstraßenverwaltung deutlich machte: Ab 2023 könnte nach seiner Aussage gebaut werden, er rechnet mit drei bis vier Jahren Bauzeit. Zuvor müssen offene Fragen wie Grunderwerb und Pachtverträge gelöst werden, auch die archäologische Untersuchung des Gebiets muss veranlasst werden. Die Bürgerinitiative „Umgehungsstraße Pflaumheim Realisierung jetzt“ hat vor dem Hintergrund der langen Dauer laut Landrat Dr. Alexander Legler (CSU) in einem Brief die Bedeutung des Projektes noch einmal unterstrichen. Die Politiker in den Kreisgremien trieben am Montag in erster Linie die Kosten um. Laut Thomas Frieß hat die Regierung von Unterfranken Zuschüsse für die Pflaumheimer Umgehung in Aussicht gestellt, die vermutlich rund 25 Millionen Euro betragen werden. Für den Kreis verbliebe ein Eigenanteil von rund 16 Millionen Euro. Allerdings: Das Kostenniveau bildet den aktuellen Stand ab. Thomas Krimm (Freie Wähler, Goldbach) fragte deshalb, ob bei künftigen Preissteigerungen auch die Zuschüsse steigen. Frieß bejahte das. Artur Schnatz (Grüne) selbst Anwohner der Rathausstraße gab zu bedenken, dass die finanziellen Spielräume auch wegen der Coronakrise kleiner werden. „Jedem muss ganz klar sein, was auf uns zukommt. Können und wollen wir uns das leisten?“ Landrat Legler betonte, dass der Kreis das Geld habe, ob man das Projekt umsetzen wolle, müsse die Abstimmung zeigen. Pflaumheims CSU Ortsvorsitzender Franz Vorstandlechner ärgerte sich, dass die Kosten nun als Grund angeführt würden, um das wichtige Projekt infrage zu stellen. Schließlich habe das Planfeststellungsverfahren so lange gedauert und damit auch zur Steigerung beigetragen. „Es wird absolut Zeit. Pflaumheim braucht die Umgehung“. Auch der Alzenauer FDP-Landtagsabgeordnete Helmut Kaltenhauser hielt es für verfehlt, die Debatte erneut zu führen, da es keine neuen Tatsachen gebe. Der Wenigumstädter CSU Vorsitzende Thorsten Rollmann machte sich über die Finanzierung keine Sorgen. In den vergangenen Jahren habe der Kreis bereits über 7 Millionen für die Realisierung angespart und die gleiche Summe an Verpflichtungsermächtigungen in der Finanzplanung berücksichtigt.