Sterbende Altstadtsanierung

In der Legislaturperiode 1984 bist 1990 hat der damalige
Stadtrat unter der Führung des Bürgermeisters Elmar
Hartung (CSU) die Grundlagen für eine umfassende
Altstadtsanierung für Hammelburg beschlossen. Es wurde ein
über 100 Seiten starker Rahmenplan verabschiedet, in dem
bauliche Entwicklungsmaßnahmen festgeschrieben wurden, die
in den folgenden Jahren Schritt für Schritt verwirklicht
werden konnten. Der Rahmenplan war die Grundvoraussetzung
für die Bezuschussung zahlreicher Projekte.

Obwohl die Gewerbesteuereinnahmen wesentlich niedriger
waren als heute, wurden große Projekte im Rahmen der
Altstadtsanierung mit sehr hohen Summen aus dem
Bund-Länderprogramm bezuschusst. Ich bin mir sicher, ohne
diese Zuschüsse wären u.a. die südliche Stadtmauer, das
Parkdeck am Friedhof, das Umfeld der katholischen Kirche,
der Ausbau verschiedener innerstädtischer
Straßen(Kissinger- und Weihertorstraße,
Amtsgerichtskreisverkehr), vor allem zahlreiche Projekte
privater Investoren nicht entstanden. Mit relativ geringen
Eigenmitteln (in der Regel 40%) konnten staatliche
Fördergelder nach Hammelburg geholt werden.

Aus diesem Programm sich mit der denkbar knappsten
Beschlussfassung (10:10 Stimmen - damit war der Antrag auf
Verlängerung des Programms abgelehnt) zu verabschieden,
wie es der Stadtrat am vergangenen Montag getan hat,
schadet unserer Stadt. Gerade auch private Investoren, die
auf eine Bezuschussung des Bund-Länderprogramms gehofft
haben, werden vor den Kopf gestoßen.

Viele Städte unserer Größenordnung entwickeln sich weiter
und wappnen sich für die Zukunft mit attraktiven
Innenstädten. Was haben wir? Immer noch zu viele desolate
Altstadtgassen mit zunehmendem Verdrängungsverkehr und
viele leerstehende Häuser in der Altstadt. Die
Hausbesitzer der Altstadt, die ihre Anwesen saniert und
hergerichtet haben, verdienen genauso wie gesamte
Bürgerschaft die Unterstützung der Stadt und nicht ein
Schlagloch nach dem anderen!